Entwässerungsplanung

Fachgerechte Entwässerungsplanung

Eine professionelle Entwässerungsplanung ist das A und O beim Hausbau. Denn nur so können eine fach- und bedarfsgerechte Entwässerung von Grundstücken und Gebäuden sichergestellt und Schäden durch Planungs- und Einbaufehler vermieden werden. Die Planung sowie die fachgerechte Ausführung der einzelnen Lösungen erfordern neben Fachwissen über Normen, Vorschriften und Produkte auch Erfahrung beim ­Einbau der einzelnen Entwässerungsprodukte.

Bevor mit der Entwässerungsplanung begonnen werden kann, sollte zunächst der konkrete Entwässerungsbedarf des Bauherren ermittelt werden. Hierzu muss dieser seine Wünsche und Vorstellungen mit dem Architekten, Fachplaner und Installateur gemeinsam durchsprechen. Denn der Einbau von Entwässerungspro­dukten in den verschiedenen Wohn- und Kellerräumen sowie Außenflächen ist stark nutzungs- und bedarfsabhängig. In dieser Phase hat der Installateur auch die Chance, den Bauherren frühzeitig über den neuesten Stand in der Entwässerungstechnik und Trends zu informieren. Denn oftmals kennt der Bauherr aktuelle Möglichkeiten gar nicht. Zum Beispiel, dass Entwässerungslösungen wie Rückstauverschlüsse und Hebeanlagen auch in einem Schacht vor dem Haus untergebracht werden können. Bei der Bedarfsermittlung sollten darüber hinaus zukünftige Ausbauten oder Nutzungsveränderungen berücksichtigt werden, um spätere Umbaukosten zu reduzieren. Ist beispielsweise später der Einbau einer Sauna mit Duschbereich geplant, sollte unbedingt ein Bodenablauf vorgesehen werden.

Planungsgrundlagen

  • DIN 1986 Teil 1, 2 und 4 (Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke)

  • DIN 1986 Teil 1, Abs. 7 (Schutz vor Rückstau), DIN 19578, DIN EN 1997

  • Be- und Entlüftung nach DIN 1986

  • Versickerung auf dem Grundstück nach ATV A138

  • Kommunale Entwässerungssatzung

  • Anschluss an den städtischen Kanal (Anschluss- und Benutzerzwang)

Regenwasserbewirtschaftung

Der Begriff bezeichnet ein Vorgehen, bei dem Kommunen, Betriebe oder Wohnungsbau gezielte Maßnahmen ergreifen, um anfallendes Niederschlagswasser fachgerecht zu behandeln, dabei aber gleichzeitig, falls gewünscht, zu nutzen. Hierzu gehören unter anderem Initiativen der Hochwasservorsorge, Versickerungsmaßnahmen, der Einsatz von Rigolen.

Es bietet sich die Erstellung eines integrierten Gesamtkonzeptes an, auch wegen der mit der globalen Erwärmung einhergehenden Zunahme von Starkregenereignissen. Dabei ist in erster Linie die Vermeidung von Versiegelung bzw. die Entsiegelung zu nennen. Aber auch die wassersensitive Stadtentwicklung mit ihren vielfältigen Möglichkeiten wie z.B. der Schaffung von Rückhalte- und Wasserflächen ist eher eine planerische eher als technische Maßnahme.

Die Versickerung und Rückhaltung reduziert nicht nur die Strukturkosten, da Abwasserkanäle kleiner dimensioniert werden können. Nicht zuletzt spart der Einleiter, wenn die Kommunen bereits Niederschlagsgebühren erhebt, die bei Grundstücksversickerung in der Regel entfällt. Vorgeschaltete Regenwassernutzung hilft kostbare Trinkwasserressourcen und damit verbundene Kosten zu sparen.

80 Hektar Verkehrs- und Siedlungsfläche werden in Deutschland jährlich neu versiegelt. Zum Hochwasserschutz und zur Grundwasserneubildung orientiert sich unsere planerische Tätigkeit an den Neuauflagen der Arbeitsblätter A 102-2 und A 138-1, um die damit verbundenen negativen Auswirkungen abzufedern.

Zielsetzung

  • erhöhte Grundwasserneubildung

  • Niederschlagswasserabflüsse in öffentliche Entwässerungsanlagen und Gewässer werden reduziert

  • Niederschlagswasserabflüsse wird entschleunigt

  • Hochwasserrisikos wird reduziert

  • Nachhaltigkeit in der Wasserwirtschaft

  • Betriebskosten verringern sich

Genehmigungsplan für die Entwässerungsbehörde

Ist der Entwässerungsbedarf geklärt, geht es an die Detailplanung. Das Herzstück dieser Planung ist der Entwässerungsplan. Ohne ihn ist eine nachträgliche Rekonstruktion des Entwässerungssystems kaum möglich – und das führt besonders bei späteren Sanierungsarbeiten zu unnötigen Komplikationen und Kosten.

Zunächst reichen wir zur behördlichen Genehmigung des geplanten Bauvorhabens einen in der Regel noch groben Entwässerungsplan mit Antragsformular ein. Wird die Genehmigung für die Grundstücks- und Gebäudeentwässerung sowie der Anschluss an den öffentlichen Kanal erteilt, beginnen wir mit der Erstellung eines detaillierten Entwässerungsplanes auf Basis des Genehmigungsplanes. Beispielsweise werden in diesem Ausführungsplan alle Rohrleitungen vermaßt, Werkstoffe festgelegt und Detailzeichnungen für Entwässerungsprodukte integriert.

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